Fünf Jahre Monitoring von Halyomorpha halys (Hemiptera: Pentatomidae) in Südtirol (Italien)

Autor/innen

  • Stefanie Fischnaller Versuchszentrum Laimburg
  • Anna Rottensteiner Versuchszentrum Laimburg
  • Melanie Graf BRING Südtirol
  • Markus Ladurner Beratungsring Obstbau Weinbau
  • Silvia Schmidt Versuchszentrum Laimburg
  • Michael Unterthurner Beratungsring Obstbau Weinbau
  • Anna Zelger Pflanzenschutzdienst Südtirol
  • Manfred Wolf Versuchszentrum Laimburg

Abstract

Überwachung und Monitoring sind grundlegende Schritte, sobald nicht heimische Arten in neue Gebiete vordingen. Die aus Asien stammende Marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys (Stål), hat sich mittlerweile in mehreren Ländern weltweit verbreitet. Ihr stark polyphages Verhalten bei gleichzeitiger hoher Reproduk­tionsrate, macht sie zu einem wichtigen Schädling für eine Vielzahl landwirtschaftlich genutzter Kulturen. In Südtirol (Norditalien), einem der größten zusammenhängenden Apfelanbaugebiete Europas, wurde H. halys erstmals im März 2016 nachgewiesen. Aktives Monitoring sowie die Umsetzung eines „Citizen Science“- Ansatzes ermöglichten es, die Ausbreitung dieser invasiven Art in Südtirol zu überwachen. Seit dem Erstnachweis zeigte H. halys von Jahr zu Jahr eine rasche Ausdehnung und eine Zunahme der Populationsdichte. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt bislang in den tieferen bis mittleren Höhenlagen des Etschtals. Seit 2019 ist eine weitere Ausbreitung in westlichere und östlichere Teile Südtirols zu beobachten. In Apfelanlagen zeigte H. halys im Allge­meinen eine kontinuierliche Präsenz während der gesamten Vegetationsperiode von April bis Oktober, mit Populationsspitzen in der späten Saison. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Einsatz von Pheromonfallen ein gutes Instrument für einen flä­chendeckenden Ansatz ist, um Informationen über die Ausbrei­tung zu erhalten, das Hauptverbreitungsgebiet zu lokalisieren und ein allgemeines Bild der Populationsdynamik in größerem Maß­stab zu zeichnen. Auf der anderen Seite sollte ein flächende­ckender Ansatz mit Vorsicht interpretiert werden, da die tatsächli­che Populationsdichte unterschätzt werden kann und damit die reale Situation in einzelnen Kulturflächen nicht korrekt abgebildet wird.

DOI:

https://doi.org/10.23796/LJ/2022.005

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Veröffentlicht

14.06.2022

Zitationsvorschlag

Fischnaller, S., Rottensteiner, A., Graf, M., Ladurner, M., Schmidt, S., Unterthurner, M., … Wolf, M. (2022). Fünf Jahre Monitoring von Halyomorpha halys (Hemiptera: Pentatomidae) in Südtirol (Italien). Laimburg Journal, 4. https://doi.org/10.23796/LJ/2022.005

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