Arbeitszeitbedarf bei der Futterproduktion in Südtirol
Abstract
Die Futterproduktion im Berggebiet ist eine wichtige Produktionsgrundlage für die viehhaltenden Betriebe sowie eine Quelle von Ökosystemdienstleistungen für die Gesellschaft, wobei die Arbeitszeiten zum Teil erheblich sind. Die Richtwerte aus anderen Ländern des Alpenraums unterliegen anderen betrieblichen und topografischen Gegebenheiten. Das Ziel dieser Untersuchung besteht deshalb darin, zuverlässige, lokale und spezifische Richtwerte für den Arbeitszeitbedarf bei der Futterproduktion im Berggebiet zu generieren. 20 Betriebe im Raum Pustertal wurden ausgewählt und 100-109 dazugehörende Schläge der Kategorien Wiese, Mähweide und Mais pro Jahr untersucht. Die Datenerhebung erfolgte von 2011 bis 2013 und die Landwirte erhoben systematisch ihre einzelnen Arbeitsschritte sowie die dazugehörenden Arbeitszeiten inkl. Auf- und Abrüstzeiten sowie Anfahrtszeiten. Die Hangneigung hat bei den Wiesen einen hochsignifikanten Effekt auf den Gesamtarbeitsbedarf, was insbesondere auch auf die starke Zunahme der Handarbeit bei der Futterernte zurückgeführt werden kann. Der Arbeitszeitbedarf bei der Futterernte war bei der höchsten Neigungsklasse um das Fünffache höher als bei der niedrigsten. Die Meereshöhe war hingegen statistisch nicht signifikant. Auch bei den Mähweiden beeinflusste nur die Hangneigung den Gesamtarbeitszeitbedarf. Beim Silomais waren Ernte und Silierung die zeitaufwändigsten Kategorien, gefolgt von der Feldvorbereitung. Unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen und Einschränkungen liefern die Ergebnisse brauchbare Richtwerte hinsichtlich des Arbeitszeitbedarfs in der landwirtschaftlichen Praxis Südtirols.DOI:
https://doi.org/10.23796/LJ/2021.008Veröffentlicht
14.12.2021
Zitationsvorschlag
Peratoner, G., Figl, U., Florian, C., & Mairhofer, F. (2021). Arbeitszeitbedarf bei der Futterproduktion in Südtirol. Laimburg Journal, 3. https://doi.org/10.23796/LJ/2021.008
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Originalarbeit