Biodiversitätserhebungen in Kräuteranbauflächen
Abstract
Arznei- und Gewürzpflanzen werden in Bergregionen in kleinen Kräuteranbau-Betrieben, die sich durch eine hohe Pflanzen- und Strukturvielfalt (Trockenmauern, Hecken, usw.) auszeichnen, angebaut. In dieser Studie wurden Kräuteranbau-Betriebe als Lebensraum für verschiedene Tiergruppen untersucht, wobei blütenbesuchende Arthropoden (Wildbienen, Bock- und Prachtkäfer), Schmetterlinge, Heuschrecken, bodenoberflächen-aktive Arthropoden, Vögel und Fledermäuse berücksichtigt wurden. Die Kräuteranbau-Betriebe stellten sich als ein wertvoller Lebensraum für verschiedene Tiergruppen heraus, die möglicherweise die Flächen als Nahrungs- oder auch als Bruthabitat nutzen. Insbesondere Wildbienen waren mit 10 % des regionalen Artenpools besonders zahlreich und reagierten positiv auf das Vorkommen von Blüten. Neben nützlichen Arthropoden waren auch potenzielle Schädlinge sehr häufig anzutreffen, wobei natürliche Feinde, wie Räuber und Parasitoide, ebenfalls zahlreich vertreten waren. Die Schmetterlings- und Heuschreckenfauna war durch häufige und generalistische Arten vertreten, während Vögel und Fledermäuse sich durch verschiedene Lebensraum- und Landschaftsansprüche auszeichneten. Insgesamt können Kräuteranbau-Betriebe in der Agrarlandschaft als ressourcen- und strukturreiche Oasen für verschiedene Tiergruppen fungieren, und sich somit womöglich auch positiv auf die Biodiversität auf einer breiteren Skala auswirken.DOI:
https://doi.org/10.23796/LJ/2023.004Downloads
Veröffentlicht
10.08.2023
Zitationsvorschlag
Obwegs, L., Nocker, L., Guariento, E., von Mörl, G., Fontana, P., Anderle, M., … Pramsohler, M. (2023). Biodiversitätserhebungen in Kräuteranbauflächen. Laimburg Journal, 5. https://doi.org/10.23796/LJ/2023.004
Ausgabe
Rubrik
Originalarbeit